„Schwarze Pumpe – 60 Jahre unter Strom“ ist eine eindrucksvolle Dokumentation, die die Geschichte eines der bedeutendsten Industriestandorte der DDR erzählt. Schwarze Pumpe, einst bekannt als die „Perle der DDR-Wirtschaft“, war zugleich auch ihre größte Dreckschleuder. Jährlich spuckte der Energieriese Zehntausende Tonnen Staub, Rauchgas und Teer in die Atmosphäre, doch er brachte auch eine Milliarde Mark Gewinn ein. Diese Dokumentation beleuchtet die Geschichte des Kombinats, das am 31. August 1955 gegründet wurde und zu einem der erfolgreichsten Wirtschaftsunternehmen Ostdeutschlands aufstieg.
Durch Interviews mit ehemaligen Arbeitern und Experten zeigt die Dokumentation, wie junge Menschen aus allen Teilen der DDR in die Lausitz zogen, angelockt von Neubauwohnungen, Kindergartenplätzen und einem Gehalt, das 200 Mark höher war als anderswo. Schwarze Pumpe war mehr als nur ein Arbeitsplatz, es war ein Symbol des Fortschritts und der wirtschaftlichen Stärke der DDR. Bis zur Wende 1989 war das Kombinat ein entscheidender Motor der ostdeutschen Wirtschaft.
Doch die Wiedervereinigung brachte das schnelle Ende. Die Dokumentation zeigt eindringlich, wie eines der größten Unternehmen der DDR in nur wenigen Jahren abgewickelt wurde. Anlagen und Patente, die einst als Spitzenleistung galten, wurden zu Schleuderpreisen verkauft. In einem ironischen Twist sind viele dieser Technologien heute wieder weltweit gefragt und spielen eine Rolle im internationalen Milliardengeschäft der Energiewirtschaft.
„Schwarze Pumpe – 60 Jahre unter Strom“ nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch die wechselvolle Geschichte des einstigen Wirtschaftsgiganten. Sie bietet Einblicke in den rasanten Aufstieg und tiefen Fall eines symbolträchtigen Kombinats und zeigt zugleich, wie die Technologien von damals heute wieder relevant sind.