„China, im Reich der Musuo-Frauen“ ist eine eindrucksvolle Dokumentation, die das Leben des Mosuo-Volkes am Lugu See im Südwesten Chinas beleuchtet, eines der letzten Matriarchate in der modernen Welt. Bei den Mosuo bestimmen die Frauen über alle wichtigen Angelegenheiten: Sie tragen die Verantwortung für die Familie, wählen ihre Liebhaber und vererben Namen und Besitz an ihre Töchter. Diese Traditionen prägen das Leben der Gemeinschaft und stehen im starken Kontrast zu den patriarchalen Strukturen, die in weiten Teilen Chinas und der Welt vorherrschen.
Im Zentrum der Dokumentation steht die 29-jährige Lamu Mian Zhe, die am Ufer des Lugu Sees aufgewachsen ist und bald die Führung ihrer Familie von ihrer Mutter übernehmen wird. Die Zuschauer begleiten Lamu Mian Zhe und ihre Familie in ihrem Alltag und erleben, wie die Frauen dieses matriarchalen Systems die kulturellen Werte und Traditionen der Mosuo bewahren und weitergeben. Die Schutzgöttin der Mosuo, die Berggöttin Gemu, ist ebenfalls weiblich; der Legende nach entstand der Lugu See aus ihren Tränen, was die tiefe spirituelle Verbindung der Mosuo-Frauen zu ihrer Umwelt unterstreicht.
Die Dokumentation zeigt, wie die Mosuo-Frauen ihre Freiheit und Unabhängigkeit in einer Welt behaupten, die sich schnell verändert. Sie bietet Einblicke in die einzigartigen sozialen Strukturen und die Art und Weise, wie die Mosuo ihren Alltag gestalten, von der Organisation des Familienlebens bis hin zur Pflege ihrer kulturellen Rituale. Diese matriarchale Gemeinschaft steht für eine besondere Form der weiblichen Selbstbestimmung und symbolisiert einen alternativen Weg des Zusammenlebens.
„China, im Reich der Musuo-Frauen“ lädt die Zuschauer ein, eine Gesellschaft zu entdecken, in der Frauen die zentrale Rolle spielen, und regt dazu an, über traditionelle Geschlechterrollen und kulturelle Normen nachzudenken. Sie ist ein faszinierendes Porträt eines Volkes, das seine eigene, einzigartige Form der sozialen Ordnung und familiären Bindungen geschaffen hat.