„Chinas Größenwahn am Yangtse“ nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise an den Yangtse, den längsten Fluss Chinas, und dokumentiert den Bau des gigantischen Drei-Schluchten-Staudamms, eines der ehrgeizigsten Bauprojekte der Welt. Die Dokumentation, die von Thomas Weidenbach und Shi Ming im Jahr 2008 produziert wurde, zeigt sowohl die beeindruckende technische Leistung als auch die verheerenden Auswirkungen dieses Projekts auf Umwelt und Gesellschaft. Der Damm gilt als Symbol für Chinas wirtschaftliche Stärke, doch der Preis für dieses Mammutprojekt ist hoch.
Der Drei-Schluchten-Staudamm hat nicht nur Millionen von Menschen zur Umsiedlung gezwungen, sondern auch die Landschaft und das Leben am Fluss dramatisch verändert. Rund sechs Millionen Menschen verloren ihre Heimat, Dörfer und Städte wurden überflutet, und der Fluss, einst Lebensader der Region, hat sich in vielen Bereichen in eine verschmutzte Wasserstraße verwandelt. Erdrutsche und andere Umweltkatastrophen sind die Folge des Eingriffs in das sensible Ökosystem.
Die Doku vergleicht Aufnahmen aus dem Jahr 1995 mit aktuellen Bildern und zeigt, wie sich das Leben am Yangtse in nur wenigen Jahren massiv verändert hat. Sie stellt Fragen nach den langfristigen Auswirkungen des Projekts und beleuchtet die Spannungen zwischen wirtschaftlichem Fortschritt und Umweltschutz. Experten kommen zu Wort, um die ökologischen und sozialen Folgen zu erklären, während Bewohner der Region von ihrem Leben mit dem Damm berichten.
„Chinas Größenwahn am Yangtse“ ist nicht nur ein technisches Porträt des größten Staudamms der Welt, sondern auch eine kritische Reflexion über die Kosten von Mega-Projekten. Die Doku zeigt eindrucksvoll, dass Fortschritt und Macht ihren Preis haben – und dass dieser oft von denen bezahlt wird, die am wenigsten davon profitieren.