"Tsunami - Die Flut von 2004 und die Folgen" erinnert an eine der schlimmsten Naturkatastrophen der modernen Geschichte. Am Morgen des 26. Dezember 2004 löste ein starkes Seebeben im Indischen Ozean einen gewaltigen Tsunami aus, der mit zerstörerischer Kraft auf die Küsten Südostasiens, Indiens und Afrikas traf. Mehr als 230.000 Menschen starben in den Fluten, Millionen verloren ihr Zuhause. Anlässlich des 20. Jahrestags erzählen Überlebende von den dramatischen Momenten der Katastrophe und den Herausforderungen, mit denen sie bis heute leben.
Nirat Chuayjit, ehemaliger Kommandeur des Polizeibootes 813, sollte an diesem Tag die thailändische Königsfamilie schützen. Doch die riesige Welle riss sein Boot kilometerweit ins Landesinnere, wo es noch heute als Mahnmal steht. Er überlebte schwer verletzt, doch der Enkel des Königs kam ums Leben. Auch Mistahuna Jannah, die in Banda Aceh lebte, verlor an diesem Tag ihre Familie. Ihre Erlebnisse spiegeln die unermessliche Tragik des Tsunamis wider, der ganze Küstenregionen in wenigen Minuten verwüstete.
Die Dokumentation begleitet zudem Marie Therese Benner, die als Helferin des Malteser Hilfsdienstes in Khao Lak Zeugin der Katastrophe wurde. Die Hamburger Schauspielerin Tina Eschmann Degener verbrachte die Feiertage mit ihrer Familie in Thailand. Während sie ihre Kinder retten konnte, riss die Flut ihren Mann mit sich. Diese persönlichen Geschichten zeigen, wie tief die Wunden der Überlebenden auch nach zwei Jahrzehnten noch sind und wie sie versuchen, mit dem Trauma umzugehen.
Neben den menschlichen Schicksalen wirft die Doku einen Blick auf die langfristigen Folgen des Tsunamis. Viele Regionen wurden wiederaufgebaut, doch die Erinnerungen an den Tag sind allgegenwärtig. Der Film zeigt, wie sich der Katastrophenschutz verändert hat und welche Maßnahmen seitdem ergriffen wurden, um Küstenregionen besser auf solche Ereignisse vorzubereiten. Dennoch bleibt die Angst vor einem erneuten Tsunami, da Wissenschaftler warnen, dass ähnliche Beben jederzeit wieder auftreten können.
"Tsunami - Die Flut von 2004 und die Folgen" ist eine eindrucksvolle Dokumentation, die die Tragödie aus der Perspektive der Betroffenen erzählt. Mit persönlichen Berichten, Archivmaterial und wissenschaftlichen Analysen beleuchtet sie das Ausmaß der Katastrophe und zeigt, wie die Menschen mit den traumatischen Erlebnissen leben. Ein bewegender Film über Verlust, Hoffnung und die Kraft der Erinnerung.