"Im Osten ganz rechts - Von den Skinheads zur AfD" ist eine aufschlussreiche Dokumentation, die die Entwicklung des Rechtsextremismus in Ostdeutschland seit der DDR-Zeit beleuchtet. Sie zeigt, wie bereits in der DDR Skinheads Bürgerrechtler überfielen und Jagd auf Ausländer machten. Nach dem Mauerfall nutzten westdeutsche Neonazis das Machtvakuum und strömten gezielt in die neuen Bundesländer, um dort ihre Ideologien zu verbreiten. Ereignisse wie die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen 1992, bei denen Asylbewerberheime angegriffen und von Anwohnern beklatscht wurden, verdeutlichen die tief verwurzelten nationalistischen und fremdenfeindlichen Tendenzen in der Region.
Die Dokumentation analysiert, wie Parteien wie die Republikaner, NPD und DVU in den 1990er-Jahren im Osten Deutschlands deutlich mehr Zulauf erhielten als in den westlichen Bundesländern. Trotz dieser alarmierenden Entwicklungen schauten die demokratischen Parteien oft weg, und Gewalttaten gegen Ausländer wurden als Einzelfälle abgetan. Selbst die Mordserie des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) wurde lange nicht als terroristische Bedrohung erkannt.
Ein zentrales Thema des Films ist die schleichende Akzeptanz antidemokratischer Einstellungen, die mittlerweile sogar Teile der Mitte der Gesellschaft erreicht haben. Die einst wirtschaftsliberale AfD hat sich in den ostdeutschen Bundesländern zu einer vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Partei entwickelt. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gilt sie sogar als "gesichert rechtsextreme Bestrebung". Trotz dieser Einstufungen scheint der Zulauf zur AfD ungebremst.
Die Dokumentation beleuchtet auch die Rolle der Medien und der Gesellschaft bei der Verharmlosung oder Ignorierung rechtsextremer Tendenzen. Sie zeigt auf, wie wichtig es ist, diese Entwicklungen ernst zu nehmen und ihnen entgegenzutreten, um die demokratischen Werte zu schützen.
"Im Osten ganz rechts - Von den Skinheads zur AfD" endet mit einem eindringlichen Appell, die Augen nicht vor der Realität zu verschließen und aktiv gegen Rechtsextremismus vorzugehen, um die Demokratie in Deutschland zu bewahren.