"Verpfändet und versteigert - Alltag im Pfandleihhaus" zeigt den spannenden Alltag in einem Pfandleihhaus in Hannover. Hier bringen Menschen ihre Wertsachen, um kurzfristig Bargeld zu erhalten. Uhren, Handys, Schmuck und Fahrräder wechseln täglich den Besitzer. Für viele ist das schnelle Geld eine Notwendigkeit, um unerwartete Rechnungen zu bezahlen. Doch wer sein Pfand nicht rechtzeitig auslöst, verliert es. Alle zwei bis drei Monate werden nicht abgeholte Gegenstände versteigert. Besonders kurz vor einer Versteigerung wird es hektisch, wenn Kunden versuchen, ihre Wertgegenstände doch noch zurückzubekommen.
Thomas Schaibler und Katja Wekwert führen das Geschäft mit Routine und Fingerspitzengefühl. In ihrem Pfandleihhaus treffen sie auf die unterschiedlichsten Menschen und Geschichten. Ein Familienvater benötigt dringend 150 Euro und gibt dafür sein Handy ab, weil die Lebenshaltungskosten steigen. Ein anderer Kunde hofft, für sein altes Telefon noch 90 Euro zu bekommen. Die Betreiber müssen bei jeder Einschätzung genau abwägen, welchen Wert ein Gegenstand tatsächlich hat, denn jedes Darlehen ist ein Risiko.
Die Doku zeigt den Ablauf einer großen Versteigerung, die dieses Mal erstmals von Thomas Schaibler allein organisiert wird. Nicht eingelöste Pfänder kommen unter den Hammer, und das Interesse an hochwertigen Uhren, Schmuckstücken oder Elektronik ist groß. Während einige Kunden hoffen, ein Schnäppchen zu machen, kämpfen andere mit der Wehmut, weil sie ihre Gegenstände endgültig verlieren. Kurz vor der Auktion steigt die Anspannung, denn viele versuchen noch in letzter Sekunde, ihre Wertgegenstände zurückzubekommen.
Neben dem geschäftlichen Aspekt beleuchtet die Dokumentation auch die gesellschaftlichen Hintergründe. Steigende Mieten, hohe Energiepreise und unerwartete Ausgaben bringen immer mehr Menschen in finanzielle Engpässe. Für viele ist das Pfandleihhaus eine letzte Option, um kurzfristig liquide zu bleiben. Doch das System ist strikt: Wer innerhalb von drei Monaten nicht zahlt, verliert sein Eigentum. Ein zusätzlicher Puffermonat gibt etwas Luft, aber danach landen die Gegenstände unwiderruflich in der Auktion.
"Verpfändet und versteigert - Alltag im Pfandleihhaus" gibt einen authentischen Einblick in eine oft übersehene Branche. Zwischen der Hoffnung auf schnelle Hilfe und dem endgültigen Verlust persönlicher Besitztümer zeigt die Doku die Herausforderungen von Pfandleihern und Kunden gleichermaßen. Während für die einen das Geschäft floriert, ist es für andere ein Zeichen finanzieller Not. Die Versteigerung der Wertgegenstände wird zur letzten Chance, um etwas von dem einstigen Wert zurückzuerhalten.